Kustár Zoltán
Magyar protestáns biblia-fordításaink szövegtagolása és az ószövetségi akcentusok
Die Textgliederung der ungarischen protestantischen Bibelübersetzungen des XX. Jahrhunderts und deren Beziehung zu den Akzentzeichen des hebräischen Alten Testaments


AbsztraktAls Interpunktionszeichen bringen die Akzentzeichen der hebräischen Bibelhand­ schriften die grammatische bzw. exegetische Tradition des frühen Judentums zum Ausdruck. Bibelübersetzungen des Altertums und der Moderne stimmen oft mit dieser Tradition überein, vertreten aber oft auch eine andere Textgliederung und Textinterpretation. In diesem Aufsatz wurden die Károli-Bibel (1908) mit der neuen ungarischen Ökumenischen Bibelübersetzung (1990) exemplarisch in 6 Punkten verglichen, um zu klären, inwiefern auf die hebräischen Akzente Rücksicht genommen wird. Auffallend ist, dass die ältere Károli-Bibel nur einmal den hebräischen Akzenten folgte und in zwei Fällen mit der hebräischen Textgliederung auch dort nicht überein stimmt, wo dies bei der Septuaginta oder bei der Vulgata der Fall war. Allerdings ist dieses Ergebnis unter Berücksichtigung der Genese der Károli-Bibel nicht sehr überraschend. Demgegenüber stimmte die Textgliederung der neuen ungarischen Ökumenischen Bibelübersetzung (1990) fünfmal mit der Textgliederung der biblischen Akzente überein, und wich von ihr nur in dem Punkt ab, an welchem sie sich auf die Septuaginta bezog.